perverser Besitzrausch

Ich habe eben von einem meiner Altverlage die Rechte für ein Alt-Buch wiederbekommen. Irre, ein ganzes echtes Buch, mit dem ich ab sofort machen kann, was ich will. Es gehört wieder mir. Ich bestimme allein.

Was mich früher traurig gemacht hätte, bringt mich heute auf seltsame Gedanken. Ich könnte dieses Buch verschwinden lassen. Auf immer zerstören. Irgendwann müsste man sich um die letzten noch im Antiquariat befindlichen Exemplare in Druckform hauen. Wahrscheinlich würde es aber niemand vermissen.
Ich könnte Klopapierrollen damit bedrucken lassen. Und den Schluss klauen.
Ich könnte mein handgetipptes Manuskript abfilmen und bei youtube einstellen, mit Werbeflächen für meine anderen Bücher und Großaufnahmen von meinem Komposthaufen.
Ich könnte für Leute, die dumme Tattoo-Ideen suchen, Satzfetzen daraus verkaufen.
Ich könnte gemeinsam mit meinem Hund ein Hörspiel daraus produzieren.
Ich könnte mich unter anderem Namen mit dem gleichen Manuskript beim gleichen Verlag noch einmal bewerben und schauen, was passiert.

Es ist ekelhaft, wenn man mit seinem geistigen Eigentum plötzlich machen kann, was man will, ohne jemanden zu fragen.

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